Hessischer Bildungsserver / Arbeitsplattformen

Reziprokes Lehren und Lernen

Reziprokes (wechselseitiges) Lehren und Lernen ist ein in den 80er Jahren von Palinscar und Brown entwickeltes Verfahren zur gemeinsamen Erarbeitung und zum Training von Textverstehensstrategien.

In einem strukturierten Gespräch wird ein aktiver, strategieorientierter Umgang mit Sach- und Fachtexten mit dem Ziel des besseren Textverständnisses erlernt, eingeübt und zunehmend selbstständiger von den Lernern angewendet. Dabei werden die vier Strategien "Fragen stellen", "Vorhersagen treffen", "Unklarheiten beseitigen" und "Zusammenfassen" angewendet.

Zur Unterstützung der SchülerInnen (auch als Erinnerung) arbeitet  man mit sog. „Strategiekärtchen, die auch sprachliche Hilfen zur Formulierung geben. Es gibt 2 Varianten - eine mit einem Rollenkärtchen für den Gruppenleiter und eine Variante ohne Gruppenleiter. Wählen Sie die aus, die Ihnen zu Ihrem Unterrichtsskript passend erscheint.

In Lerngruppen mit vielen „struggling readers“ benötigen Sie ausreichend Zeit, damit die vier Basisstrategien gut angeeignet werden können. Die Einführung, das Modelling und das Üben sollten Sie möglichst nach einem festen System bzw. einer festen Reihenfolge vornehmen. Nur so ist gewährleistet, dass alle auch wirklich aktiv beteiligt sein können. Übungen dazu finden Sie sowohl in den Querverweisen weiter oben als auch im Lehrerinfoblatt   „Vertiefende Übungen zu den Strategien“.

Wie es aussieht, wenn Kinder mit Übung und Erfahrungen mit diesem Verfahren an einem Text haben, können Sie an einem Beispieldialog „Eisbären“ nachlesen.

Das  Reziproke Lehren und Lernen für den Englischunterricht in englischer Sprache und mit englischen „Strategiekärtchen“ (als Kopiervorlage) finden Sie hier.

Eine kritische Reflexion des Verfahrens für den Unterricht und die Lehrerfortbildung finden Sie hier.

A.  Schmitt-Rößer, AfL 2010