Textverstehen in allen Fächern (Unterrichtsebene)
„… Die Rolle, die dem jeweiligen Unterrichtsfach bei der Förderung von Lesekompetenz zukommt, sollte nicht als extracurriculare Aktivität verstanden werden. Es kommt vielmehr darauf an, die Leseförderung so in den Unterricht zu integrieren, dass sie - basierend auf den Materialien und Anforderung der Fächer - zum Teil des Unterrichtsgeschehens wird, … (denn) Methoden und Techniken, wie Texte erschlossen, sprachliche Aufgabenanforderungen verstanden und Schlussfolgerungen auf Basis von Texten gezogen werden, sind ausgesprochen schwach im fachlichen Selbstverständnis anderer Unterrichtsfächer verankert…“
Aus: CORDULA ARTELT „Förderung von Lesekompetenz als Aufgabe aller Fächer“ für das KMK-Projekt ProLesen, 2008, S. 19/20
Das ganzheitliche und fächerübergreifende Konzept „Lesen macht schlau“ bietet eine sehr gute Möglichkeit in allen textbasierten Fächern systematisch das Textverständnis zu verbessern.
Als wesentliche Instrumente von „Lesen macht schlau“ haben sich dabei u.a. die „Vier Dimensionen des Lesens“, die „Metakognition“, besondere Textverstehensstrategien sowie Verfahren wie „Lautes Denken“, „RLL“ (Reziprokes Lehren und Lernen) und „QAR“ (Question-Answer-Relationen) als äußerst hilfreich für die Unterrichtspraxis erwiesen. Selbstverständlich müssen neben den fächerübergreifenden Aspekten auch fachspezifische Besonderheiten (Schemata) berücksichtigt werden. So entstanden beispielsweise die „Vier Dimensionen“ fachspezifisch für die Fächer Geschichte, Mathematik, Englisch und Chemie und viele weitere Materialien für die Unterrichtspraxis, die direkt im Unterricht eingesetzt werden können.
Besondere Berücksichtigung des systematischen Aspektes neben fachspezifischen Besonderheiten in der konkreten Unterrichtspraxis beinhaltet dabei der „Leselehrgang Mathematik“.
A. Priemer, AfL 2010