Sinnerfassendes Lesen im naturwissenschaftlichen Unterricht
Im Zentrum des handlungsorientierten Unterrichts steht in den naturwissenschaftlichen Fächern das angeleitete bzw. selbst geplante Schülerexperiment.
Leider ist immer wieder festzustellen, dass vor der praktischen Umsetzung die Versuchsanweisung nicht richtig durchgelesen wird.
Aus Sicherheitsgründen, für einen besseren Erfolg der Laborarbeit, aber nicht zuletzt auch zur Entlastung bzw. zur Abkehr von der Fixierung auf die Lehrpersonen während der experimentellen Phase (Was muss ich denn jetzt machen?), ist ein Verfahren zum sinnerfassenden Lesen von Versuchsanleitungen entwickelt worden, mit dem sichergestellt wird, dass sich die Schülerinnen und Schüler vor dem Experimentieren aktiv mit den Zielsetzungen auseinandergesetzt haben.
Zunächst wird die Versuchsanweisung in Einzelarbeit durchgelesen. Danach besprechen die Schülerinnen und Schüler in Zufallsgruppen die vorliegende Versuchanweisung und bekommen dazu eine Anleitung zur Gruppenarbeit. Mit dieser Hilfe durchdenken sie die einzelnen Versuchsschritte und haben die Aufgabe, den Versuchsablauf bildlich unter Verwendung von Diagrammen und Symbolen mit möglichst wenigen Worten darzustellen. So ist neben der rationalen/ analytischen auch die intuitive/ kreative Gehirnhälfte beteiligt.
Letzter Schritt vor der experimentellen Umsetzung ist die Beschreibung des Versuchsablaufs durch eine Zufallsschülerin bzw. - einen Schüler ausschließlich unter Verwendung des visuellen Materials. Ist die Darstellung nicht schlüssig, muss sich die Gruppe noch einmal theoretisch mit dem Versuchsablauf auseinandersetzen.
Nach erfolgreicher Durchführung des naturwissenschaftlichen Experimentes steht konsequenterweise das Versuchsprotokoll.