Namenskonventionen in Java
Die Abiturkommission Informatik hat sich auf Richtlinien und Konventionen für Bezeichner in Java verständigt, die bei der Erstellung von Abituraufgaben eingehalten werden. Sie hat sich dabei an den Empfehlungen im Lehrbuch von Helmut Balzert: Lehrbuch Grundlagen der Informatik, 2. Auflage, Spektrum Verlag, ISBN 3-8274-1410-5 orientiert. In etwas gekürtzer Form sind es diese Konventionen:
- Bezeichner sind natürlichsprachliche und problemnahe Namen oder verständliche Abkürzungen solcher Namen.
- Generell ist Groß-/Kleinschreibung zu verwenden.
- Zwei Bezeichner dürfen sich nicht nur bezüglich der Groß-/Kleinschreibung unterscheiden. Unzulässig ist also z. B. die Deklaration des Attributs binbaum vom Datentyp BinBaum:
BinBaum binbaum
. - Besteht ein Bezeichner aus mehreren Wörtern, dann beginnt jedes Wort mit einem Großbuchstaben, z.B.
AnzahlWorte
. Unterstriche werden nicht verwendet. - Klassennamen beginnen immer mit einem Großbuchstaben und bestehen aus einem Substantiv im Singular.
- Objektnamen beginnen mit ein, erster, mein, usw. z.B
einRechteck, ersterKunde
und enden in der Regel mit dem Klassennamen. - Attributnamen beginnen im Englischen immer mit einem Kleinbuchstaben und im Deutschen mit einem Großbuchstaben, da sonst gegen die Lesegewohnheiten verstoßen wird. Ich ergänze: da sonst auch gegen die Rechtschreibung verstoßen wird. Im Deutschen beginnen Substantive wie Alter, Gehalt und Verbrauch mit einem Großbuchstaben. Im Informatikunterricht diese mit Kleinbuchstaben beginnen zu lassen, ist im Sinne des sprachsensiblen Fachunterrichts vollkommen kontraproduktiv.
- Operationsnamen beginnen in der Regel mit einem Verb, gefolgt von einem Substantiv, z. B.
zeigeFigur, leseAdresse
und heißengetAttributname
bzw.setAttributname
, wenn nur ein Attributwert eines Objektes gelesen bzw. gespeichert wird. Wenn eine Operation mehr macht als nur Attributwerte zu lesen oder zu speichern, wirdget
bzw.set
durch z. B.gib
undsetze
ersetzt.