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Schuljahr im Ausland

Stiftung Warentest: Nicht immer das Gelbe vom Ei

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 13. Oktober 2006 00:00

Ein Schuljahr im Ausland kann der Höhepunkt eines Schülerlebens werden - oder eine Katastrophe. Die Nachfrage ist so mittlerweile groß, dass die Veranstalter es bei der Auswahl der Gastfamilien mitunter nicht so genau nehmen. Jeder vierte Austauschschüler, so ergab jetzt eine Umfrage der Stiftung Warentest, hat während seines Aufenthaltes die Familie gewechselt, mitunter sogar mehrmals.

Rund 13.000 deutsche Teenager gehen jedes Jahr ins Ausland, meist für ein knappes Jahr, für das die Eltern zwischen 3.800 und 7.500 Euro bezahlen. Etwa 80 Prozent der Jugendlichen gehen in die USA. Gefragt sind auch Neuseeland, Kanada, Australien und zunehmend China. Programme in diesen Ländern sind allerdings mit zirka 12.000 Euro meist deutlich teurer. Den Markt teilen sich rund 50 Veranstalter, für deren Arbeit es keine verbindlichen Qualitätsstandards gibt. Informationen zu 20 Organisationen, die mehr als 200 Teilnehmer im Jahr haben, und Tipps für ein Schuljahr im Ausland finden sich in der September-Ausgabe von test.

Schwierige Verhältnisse

Mit der Gastfamilie steht und fällt der Erfolg des Austauschjahres. Die 786 Schülerinnen und Schüler, deren Erfahrungen die Stiftung Warentest ausgewertet hat, waren in der überwiegenden Mehrzahl begeistert von ihrem Aufenthalt. In Einzelfällen machten sie allerdings drastische Erfahrungen. Da gab es alleinstehende Rentner als Gasteltern, oder Paare, deren Ehe gerade geschieden wurde. Andere waren drogensüchtig oder depressiv. Eine Austauschschülerin wurde vom Gastvater sexuell belästigt, eine Gastmutter war so dick, dass der Fußboden des Wellblechkontainers, der als Wohnung diente, zusammenbrach. Die Tester vermuten, dass die Nachfrage so groß ist, dass bei der Auswahl der Familien auch solche mit geringer Eignung akzeptiert werden. Ausführliche Informationen zu dem Srachuljahr im Ausland finden sich in der September-Ausgabe der Zeitschrift.

| 29.8.2005