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Bayerischer Schulversuch "Bilinguale Grundschule" präsentiert Ergebnisse

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 3. März 2024 00:00

Über den Schulversuch "Bilinguale Grundschule" (2015 ff.) berichtet die Seite des "Stiftung Bildungspakt Bayern".

Wichtigste Befunde zusammengefasst

Der fremdsprachliche Vorteil der bilingual unterrichteten Schülerinnen und Schüler im Englischen ist vergleichsweise sehr deutlich.

In den Kompetenzbereichen Hörverstehen Englisch, Leseverstehen Englisch und Schreiben Englisch zeigen die untersuchten Schülerinnen und Schüler am Ende der Jahrgangsstufe 3 beeindruckende Leistungen, die denen nicht-bilingual unterrichteter Schülerinnen und Schüler im landesweiten Vergleich am Ende der vier-ten Klasse entsprechen bzw. diese sogar übersteigen (repräsentativer BIG-Test). In der Spitze kann von Leis-tungskompetenzen der Jahrgangsstufe 6 weiterführender Schulen gesprochen werden, insbesondere beim Hörverstehen und Leseverstehen (rezeptive Kompetenzen).

Schülerinnen und Schüler in den bilingualen Klassen schneiden in den Fächern Mathematik und Deutsch mindestens so gut ab wie Lernende in Regelklassen.

In der Gesamtschau der Testergebnisse zu den Leistungen in den Fächern Mathematik (VERA 3, DEMAT 2+ und 4) und Deutsch (Orientierungsarbeiten, VERA 3, Hamburger Schreib-Probe 4–5) zeigt sich, dass die bi-lingual unterrichteten Schülerinnen und Schüler mindestens gleich gute, stellenweise auch bessere Ergeb-nisse erzielen als Schülerinnen und Schüler in Regelklassen. Das Lernen in zwei Sprachen führt nicht zu Kom-petenzeinbußen in diesen Fächern.

Eltern wollen, dass ihre Kinder zweisprachige Grundschulen besuchen.

95 % der befragten Eltern würden ihre Kinder weiter bilingual unterrichten lassen, wenn sie in Zukunft die Wahl hätten (Fragebogenerhebung aller Erziehungsberechtigten). Nach Aussagen der Eltern, Schülerinnen und Schüler und Schulleitungen wird eine Fortführung des bilingualen Grundschulunterrichts unbedingt ge-wünscht, was den Nutzen eines Lernens in zwei Sprachen deutlich unterstreicht.

Eine sinnvolle Fort- und Weiterführung des Projektes wird von allen Seiten gewünscht und für notwendig befunden.

100 % der Schulleitungen sind mit dem Schulversuch zufrieden. Alle Schulleitungen stellen fest, dass viele Eltern von neu einzuschulenden Kindern eine Einschulung in der bilingualen Projektklasse einfordern. An einigen Schulen könnte mit Blick auf die Anmeldezahlen ein zweiter bilingualer Zug zustande kommen. Viele Schulen verzeichnen zudem vermehrt Gastschulanträge mit dem Ziel, in die bilinguale Klasse aufgenommen zu werden. Eine Fortführung der Bilingualen Grundschule wird von den Schulleitungen der Modellschulen dringend gewünscht. (Abschlussbericht, S. 11f.)

| 2.2.2024