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Berliner Europa-Schulen: Studie zur Evaluation

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 5. Januar 2017 00:00

Die Europa-Schulen sind ein Erfolgsmodell. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am 30. November 2016 vorgestellt hat. Für die Studie wurden die Leistungen aller Viert- und Neuntklässler der Europa-Schulen analysiert. Die Ergebnisse sind durchweg positiv. Anders als anfänglich befürchtet, haben die Kinder keine Nachteile beim Erlernen der deutschen Sprache, etwa im Leseverständnis, obwohl die Hälfte der Fächer in einer anderen Sprache unterrichtet wird. Erstaunlich ist auch, dass alle Kinder, egal an welcher Europa-Schule sie lernen, große Vorteile beim Erlernen von Englisch als dritte Fremdsprache haben.

Sie sind ihren Altersgenossen an den Regelschulen dabei um etwa ein Jahr voraus. Schließlich sind Europa-Schüler auch in den anderen Fächern wie Mathematik oder Naturwissenschaft so gut wie Gleichaltrige an den Regelschulen.

Die Studie wurde von der Bildungsverwaltung in Auftrag gegeben und von Jürgen Baumert vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Jens Möller von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel jetzt vorgestellt.

Gegenwärtig gibt es 31 Europa-Schulen in Berlin, 17 Grundschulen und 14 weiterführende Schulen. An diesen Schulen findet der gesamte Unterricht in jeweils zwei gleichberechtigten Sprachen Deutsch und einer weiteren Partnersprache (Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Türkisch) statt. Besonderen Andrang gibt es für die Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch.

Zurzeit lernen 7000 Schüler an den Berliner Europa-Schulen. Fünf von sechs Schülern haben einen Migrationshintergrund. Die Studie mache deutlich, dass die Integration von bilingual aufgewachsenen Kindern und Jugendlichen an diesen Schulen besonders gut gelingt, sagte Scheeres. Sie zeige aber auch, dass schon jetzt sehr viele bilinguale Schüler an den Europa-Schulen lernen. Die Senatorin will deshalb das Aufnahmeverfahren für die Europa-Schulen verändern. Bisher sollten möglichst jeweils die Hälfte der Schüler Deutsch als Muttersprache haben. "Das ist nicht mehr zeitgemäß", sagte sie. "Berlin erlebt eine starke Zuwanderung, langfristig wird die Mehrheit der Bevölkerung bilingual sein, darauf müssen wir reagieren."

Bereits seit 1991 gibt es Europaschulen in Berlin, jährlich wurden es mehr: Der Unterricht an diesen bilingualen Schulen erfolgt zur Hälfte auf Deutsch und zur Hälfte in einer der neun angebotenen Partnersprachen – etwa Englisch, Französisch, Polnisch oder auch Türkisch. Muttersprachler unterrichten in der jeweiligen Sprache, es gibt etwas mehr Unterricht als an herkömmlichen Schulen. Formal sollen diese Schulen zur Hälfte von deutschen Muttersprachlern und zur Hälfte von Schülern, die die jeweiligen Partnersprache beherrschen, besucht werden. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/25199064 ©2016

Mehr:

EUROPA-Studie: Evaluation der Staatlichen Europa-Schule Berlin (SESB)

Berliner Morgenpost v. 1.12.2016

| 6.12.2016