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Lehrerversorgung bilingualer Zweige

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 11. März 2008 00:00

In der Fragestunde des Hessischen Landtags am 13. November 2007 erklärte Kultusministerin Wolff, dass die bilingualen Schulen die Aufbauphase hinter sich haben und daher mit dem gekürzten Stundendeputat auskommen können.

Aus dem Protokoll des Hessischen Landtags vom 13.11.2007:

Nicola Beer (FDP):

Ich frage die Landesregierung: Aus welchen Gründen hat sie die Stellen für den bilingualen Unterricht von 0,5 auf 0,3 Stellen reduziert, sodass den Schulen mit bilingualen Zweigen anstatt bisher 13 Stunden nur noch 8 Stunden zur Versorgung des bilingualen Unterrichts zur Verfügung stehen?

Karin Wolff, Kultusministerin:

Frau Kollegin Beer, laut Erlass vom 27. Juni 2006 - das ist also schon ein bisschen länger her -, also seit dem Schuljahr 2006/2007, steht den Schulen ein zusätzlicher Stellenanteil von 0,31 zur Verfügung. Damit können acht Stunden Unterricht abgedeckt werden. In einem bilingualen Zweig fällt in der Regel je eine zusätzliche Stunde pro Jahrgangsstufe an. In der 6. Klasse fällt diese zusätzliche Stunde in der jeweiligen Fremdsprache an, in den Jahrgängen 7 bis 11 in dem bilingual unterrichteten Sachfach. In der gymnasialen Oberstufe ist für den bilingualen Grundkurs die gleiche Stundenzahl zu veranschlagen wie für andere Grundkurse, sodass sich dort kein Mehrbedarf ergibt. Wenn eine Schule einen bilingualen Zug in Französisch und Englisch hat, dann verdoppelt sich der zusätzliche Stellenanteil auf 0,62. Schulen, die gleichzeitig zum Erwerb der deutschen allgemeinen Hochschulreife und des französischen Baccalauréat hinführen, erhalten zusätzlich 0,5 Stellen. Hinzuweisen ist darauf, dass sich in den Jahren 1994 bis 2006 die Zahl der bilingualen Schulen von sieben auf 81 gesteigert hat.

Nicola Beer (FDP):

Frau Ministerin, die bilingual arbeitenden Schulen berichten aber, dass das bestehende zweisprachige Bildungsangebot dadurch gefährdet sei und dass der Aufbau neuer Bildungsangebote damit empfindlich erschwert werde. Deswegen meine Frage: Finden Sie nicht, dass das auch vor dem Hintergrund des Zusammenwachsens in Europa etwas ist, was weiter ausgebaut werden müsste? Wie wollen Sie verhindern, dass der Aufbau weiterer bilingualer Züge empfindlich erschwert wird?

Karin Wolff, Kultusministerin:

Frau Abgeordnete, man wird sicherlich sagen müssen, dass diejenigen, die angefangen haben, bilinguale Angebote aufzubauen, eine zusätzliche Ressource brauchten, um landesweit Unterstützungsleistungen zu bieten. Diese Maßnahme ist aber heute nicht mehr im Aufbau begriffen, sodass hinzutretende Schulen von den Erfahrungen der bereits praktizierenden 81 Kurse profitieren können.

(Hessischer Landtag · 16.Wahlperiode · 145. Sitzung · 13. November 2007, S. 10198 f.)

| 12.12.2007