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Baden-Württemberg: CDU-Landtagsabgeordnete setzt sich für bilingualen Unterricht an Realschulen ein.

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 12. August 2007 00:00

Die "Einführung bilingualen Sachfachunterrichts an Grund-, Haupt- und Realschulen in Baden-Württemberg" ist Thema eines Antrags der Karlsruher CDU-Landtagsabgeordneten Katrin Schütz im April 2007.

Dieses Thema sei für den Wahlkreis Karlsruhe wichtig, da die so genannten Europalehramtsstudiengänge an der PH Karlsruhe angeboten werden, begründet Schütz diesen Schritt.

Im Bildungsplan 2004 für die Realschule ist bislang verankert, dass "bilingualer Sachfachunterricht ein wichtiges Anliegen des Fremdsprachenunterrichts" sei. Dieser Unterricht, der kein Fremdsprachenunterricht sondern ein in einer Fremdsprache gehaltener Fachunterricht ist, soll die Mehrsprachigkeit der Schüler nachhaltig fördern. Unter anderem hat Schütz' Antrag Folgendes zum Ziel: Die Landesregierung soll darüber Auskunft geben, ob und wie sie beabsichtigt, die Bildung dieses bilingualen Profils zu unterstützen und zu stärken, damit der Mehrsprachigkeit und dem Europagedanken in der Realschule Rechnung getragen werde. Ferner möchte Schütz wissen, ob dies sowohl für den Französischunterricht als auch für den Englischunterricht gelte.

Erworbene Qualifikationen sollten auch umgesetzt werden können.

"Durch die Einführung eines solchen Sachfachunterrichts wird ein bilinguales Profil in der Realschule geschaffen, das nachhaltig gestärkt wird", erläutert Schütz ihr Anliegen. Mehrsprachigkeit sei in einem zusammenwachsenden Europa ein wichtiges Bildungsziel. Mehrsprachige Schüler hätten bessere Ausbildungschancen, denn die Wirtschaft benötige dringend junge Menschen mit solchen Qualifikationen.

Außerdem stellt die CDU-Abgeordnete in ihrem Antrag die Frage, wie im Hinblick auf die Einführung des bilingualen Unterrichts die Ausbildung in den entsprechenden Lehrämtern gestaltet wird. Die Studierenden würden nach bestandenem zweitem Staatsexamen zwar bevorzugt eingestellt, aber nicht unbedingt an einer Schule mit bilingualem Profil. "Gerade bildungspolitisch sollte die Chance genutzt werden", fordert Schütz, "dass die Studierenden der Europalehrämter ihren Qualifikationen entsprechend an Schulen mit bilingualem Profil eingesetzt werden."

Regierung gegenüber bilingualem Unterricht aufgeschlossen

Das Kultusministerium teilte nun mit, dass bilingualer Sachunterricht bereits heute an sieben Grundschulen in Verbindung mit dem Französischen, an dreien mit dem Italienischen vorhanden sei. Drei weitere Schulen hätten bereits einen Antrag auf Sachunterricht in Verbindung mit Englisch gestellt.

Des Weiteren sehe das Kultusministerium die Möglichkeit, das Angebot bald zu erweitern, da es seit dem Jahr 2000 den Europalehramtsstudiengang "Bilingualer Sachunterricht" an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe gebe. Mit steigender Zahl der Absolventen würden auch die Möglichkeiten für bilingualen Unterricht steigen.

Außerdem würden derzeit bereits ein Viertel aller baden-württembergischen Realschulen einzelne Unterrichtseinheiten in einer Fremdsprache anbieten, einige Realschulen hätten sogar ein "bilinguales Profil" ausgebildet, bei dem mehrere Fächer in mehreren Klassen in einer Fremdsprache angeboten würden. Die Landesregierung sei bezüglich der Thematik aufgeschlossen und plane ab dem kommenden Schuljahr eine konsequente, stufenweise Umsetzung des bilingualen Unterrichts an möglichst vielen Realschulen. "Die Bedeutung des bilingualen Sachunterrichts setzt richtige und wichtige Weichenstellungen für die Zukunft", so Schütz. "Die Chance, Schüler durch Lehrer des Europalehramtes für die globalisierte Welt auszubilden, sollte genutzt werden."

Meldung vom Freitag, 22. Juni 2007 (ka-news 2007)

| 13.5.2007