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Kultusministerin Beer wirbt für bilingualen Unterricht

Besuch bei der Vereinigung bilingualer Schulen

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 29. Dezember 2013 00:00

Ein engagiertes Plädoyer für bilingualen Unterricht hielt Kultusministerin Beer bei der Vereinigung bilingualer Schulen in Hessen, die am 13. Februar in Wiesbaden zusammenkam. Den einhundert Mitgliedern kündigte sie in der Aula des Gymnasiums am Mosbacher Berg an, dass ihr Ministerium plant, zukünftig an hessischen Gymnasien eine internationale Abiturprüfung anzubieten.

Ministerin Beer ist davon überzeugt, dass bilingualer Unterricht mehr als reiner Sprachunterricht den Einstieg in kulturelle und historische Eigenheiten eines Sprachraums erfordert. Deshalb freute sie sich darüber, dass analog zum deutsch-französischen Doppelabschluss „Abi-Bac“ mittlerweile auch ein deutsch-italienisches Äquivalent entstanden ist. Das ermöglicht den Absolventen ein Studium in beiden Ländern.

Trotz dieser generellen Unterstützung für ihre Anliegen drücken die Lehrer Sorgen um den bilingualen Unterricht. So befürchtet die stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung, Ursula Hebel-Zipper, dass im Zuge der geplanten 104-prozentigen Lehrerversorgung in Hessen Deputatstunden für den bilingualen Unterricht verloren gehen. Die Antwort von Frau Beer: „Bei gleichbleibender Schülerzahl wird zum 1. August jede Schule Deputatstunden dazu gewinnen.“

Friedrich Schrecker, Vorsitzender der Vereinigung bilingualer Schulen und Fachbereichsleiter Sprachen am Gymnasium Mosbacher Berg, würde sich eine Servicestelle für den bilingualen Unterricht im Anfang des Jahres geschaffenen Landesschulamt wünschen. Dessen Strukturierung sei noch nicht abgeschlossen, räumt die Ministerin ein. Dr. Matthias Bohn wies auf den Mangel an bilingualen Lehrkräfte für die Naturwissenschaften hin und skizzierte Lösungsmöglichkeiten im Bereich der Hochschulen.

Dr. Meike Knappe-Maas berichtete vom erfolgreichen Weg des Studienseminars Wiesbaden, bilinguale Angebote in das Referendariat zu integrieren. Frau Beer versprach, nach einer Evaluation dieses "Wiesbadener Modells" seine Übertragung auf andere Studienseminare zu prüfen.

| 14.2.2013