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abi maturità am Vöhlin-Gymnasium in Memmingen

Bayern ermöglicht direkten Zugang zu italienischen Universitäten

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 26. November 2005 00:00

Ein Staatsvertrag zwischen Bayern und Italien ermöglicht ein bislang bayernweit einmaliges Projekt: Schülerinnen und Schüler, die sich nicht nur für Italienisch als dritte Fremdsprache, sondern gleichzeitig für den Besuch der sogenannten "italienischen Sektion" entscheiden, erhalten nach erfolgreich abgelegtem Abitur ein italienisches Zertifikat, das ohne weitere Zusatzprüfungen zum Studium an jeder staatlichen italienischen Universität berechtigt.

Die Ausbildung in der Italienischen Sektion setzt neben dem üblichen Stundenprogramm für die dritte Fremdsprache Schwerpunkte durch die bilinguale Sprach- und Kommunikationserziehung: Neben einer Wochenstunde zusätzlichem Italienischunterricht werden in den Jahrgangsstufen 9 bis 13 - dem wachsenden Sprachvermögen folgend - die Fächer Geschichte und Geographie bilingual unterrichtet.

Schülerinnen und Schüler belegen in der Kollegstufe Italienisch als Leistungskurs sowie für vier Kurshalbjahre Geschichte und für zwei Kurshalbjahre Erdkunde als Grundkurs, wobei beide Fächer bilingual unterrichtet werden. Die übliche schriftliche Abiturprüfung im Leistungskurs wird durch eine dreißigminütige mündliche Prüfung im Fach Geschichte ergänzt. Die Prüfungssprache ist Italienisch.

Vom kommenden Leistungskurs Italienisch (2005 - 2007) hat sich etwa die Hälfte der Kollegiaten am » Vöhlin-Gymnasium für das "abi maturità" in der geschilderten Form entschieden.

Nach einer fast zweijährigen Vorbereitung ist am Vöhlin-Gymnasium im kommenden Schuljahr die Italienische Sektion in der Kursphase der Kollegstufe angelangt. Die intensive Vorbereitungsphase lag in Händen von StR Nagler, der neben der Fakultas Italienisch u.a. auch über die Fakultas Geschichte verfügt. Mit Frau Dr. Daria De Pellegrini wurde vom italienischen Vertragspartner eine Kollegin an die Memminger Schule abgeordnet, die großes fachliches und pädagogisches Engagement in die schulinterne Kooperation einbringt. Das Interesse an der italienischen Sprache und an der italienischen Kultur ist an der Schule spürbar gewachsen, zumal eine enge Schulpartnerschaft mit dem Liceo Luigi Galvani in Bologna gepflegt wird. Dort übrigens wird bereits seit längerer Zeit eine Deutsche Sektion durch eine bayerische Lehrkraft geführt, die als Anstoß und als Vorlage für das Memminger Modell diente.

Das Stundendeputat der italienischen Lehrkraft ermöglicht eine intensive Sprach- und Kommunikationserziehung in der italienischen Muttersprache in kleinen Lerngruppen. Die Persönlichkeit der italienischen Kollegin, promovierte Lehrerin für italienische Sprache und mehrfache Preisträgerin für italienische Literatur, schafft eine sehr fruchtbare Arbeitsatmosphäre im Klassenzimmer, die Schülerinnen und Schüler sind hoch motiviert.

| 27.7.2005