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Gründungsfeier: Europäische Schule Frankfurt

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 1. Dezember 2004 00:00

Noch nicht voll ausgebaut, besuchen im Sommer 2004, dem zweiten Jahr ihres Bestehens zurzeit 637 Schüler und Schülerinnen die ESF. Hinzu kommen 105 Kindergarten- und Vorschulkinder. Sie repräsentieren 33 Nationen. Die Europäische Union ist dabei mit Schülern und Schülerinnen aus 21 ihrer Mitgliedsstaaten vertreten. 63 Kinder kommen aus Südafrika, Australien, Bulgarien, Kamerun, Kanada, Kolumbien, Ägypten, den Fidji-Inseln, Georgien, dem Iran, Sri-Lanka und der Ukraine.

Kultusministerin Wolff würdigt Aufbau der Europäischen Schule in Frankfurt

Als "Bereicherung der ohnehin schon sehr differenzierten Schullandschaft im Rhein-Main-Gebiet" hat Kultusministerin Karin Wolff die Europäische Schule in Frankfurt bezeichnet. "Mit diesem schulischen Angebot wird die europäische Visitenkarte des Handelsbanken- und Wirtschaftsstandorts Frankfurts weiter gestärkt", erklärte Wolff heute anlässlich eines Festaktes zur Gründung der Europäischen Schule in Frankfurt (ESF).

Wolff erinnerte daran, dass der Gründungsbeschluss für die ESF in finanziell schwierige Zeiten gefallen war. "Das hat den Beteiligten manche Kraftanstrengung abverlangt", sagte sie und verwies auf die rund 6,4 Millionen €, die das Land Hessen als Investition mit eingebracht hat. Ausdrücklich würdigte die Ministerin die Bereitschaft der Europäischen Zentralbank, sich zusammen mit Bund, Land und Stadt Frankfurt an der Finanzierung zu beteiligen.

Noch nicht voll ausgebaut, besuchen im zweiten Jahr ihres Bestehens zurzeit 637 Schüler und Schülerinnen die ESF. Hinzu kommen 105 Kindergarten- und Vorschulkinder. Sie repräsentieren 33 Nationen. Die Europäische Union ist dabei mit Schülern und Schülerinnen aus 21 ihrer Mitgliedsstaaten vertreten. 63 Kinder kommen aus Südafrika, Australien, Bulgarien, Kamerun, Kanada, Kolumbien, Ägypten, den Fidji-Inseln, Georgien, dem Iran, Sri-Lanka und der Ukraine.

"Die Europäischen Schulen und ihr Unterrichtskonzept sind traditionell interkulturell verankert. Sie sind aus der Vorstellung und dem Willen geboren, grenzüberschreitend zu erziehen. Ihre Vision ist der europäische Bürger", erläuterte Wolff die Philosophie. Verglichen mit der Gründung der ersten Europäischen Schule in Luxemburg vor 50 Jahren seien die pädagogischen und gesellschaftlichen Herausforderungen heute jedoch deutlich gewachsen. "Die Konzepte werden sich in dem Maße weiter entwickeln müssen, wie sich die Europäische Union nun insbesondere nach Ost- und Südosteuropa vergrößert", so die Ministerin.

Da die Einrichtung einer Europäischen Schule streng an den Standort von Institutionen der Europäischen Union gebunden ist, müsse im europäischen Zeitalter "etwas neben sie treten, das den Entwicklungen Rechnung trägt, weniger an Standorte gebunden ist, Öffnung bedeutet und als Modell quasi in Serie gehen kann". Hessen habe schon zu Beginn der 90er Jahre unabhängig von Schulform und Schulstufen seine Schulen ermutigt, sich im Sinne des verstärkten interkulturellen Lernens "europäisch aufzustellen". "Aus diesen Anfängen sind inzwischen 31 hessische Europaschulen hervorgegangen, darunter auch drei in Frankfurt", sagte Wolff, die erst vor rund einem Monat die Zertifizierung aller hessischen Europaschulen vorgenommen hatte. Die 31 Europaschulen kooperierten mit 150 Partnerschulen und Organisationen im europäischen Ausland. "Wie die Europäischen Schulen auch verstehen sie ihre Arbeit als Beitrag für ein gelingendes Zusammenwachsen in Europa", so die Ministerin.

Die hessischen Europaschulen geben ihre Erfahrungen an andere Schulen weiter: Dafür haben sie ein "Curriculum für die europäische Dimension und das interkulturelle Lernen" in Form von beispielhaften Projekten erarbeitet. "So nähern sich Europäische Schulen und Europaschulen von unterschiedlichen Ausgangspunkten dem letztlich gleichen Ziel: Aufbau der Europäischen Union als lebensnahes Gebilde mit konkretem Bezug zu den eigenen Bedürfnissen", sagte Wolff.

| 2.7.2004